18July 2005
Weiterreise nach Lepsinsk
Gemuetliches Zusammenpacken, die 130 km nach Lepsinsk sollten selbst bei schlechten Strassenverhaeltnissen nicht mehr als 4 Stunden in Anspruch nehmen. Wir zockelten durch herrliche Landschaft und in einem kleinen Bergdorf stockten wir unsere Wasser, Wodka und Zigarrettenvorraete in einem kleinen Gemischtwarenladen auf.
Fuer die Wodka-Trinker unter Euch: einen halben Liter bekommt man hier schon ab 1,20 Euro!
Im noch kleineren Laden nebenan konnte Carola ihre Kasachischkenntnisse zum Einsatz bringen und ehe wir uns versahen wurden wir zu Brot und Keksen eingeladen. Die Besitzerin schenkte (!) jedem Mann einen Kamm und uns Frauen jeder einen Haarreif. Keine Frage, wir kauften ihr noch ein paar Kleinigkeiten ab und Wodka kann man ja sowieso nie genug haben .
Schon am fruehen Nachmittag hatten wir Lepsinsk erreicht. Wir liessen uns an einem idyllischen Fluss nieder und warteten auf Frank, der die letzten Tage bei einer kasachischen Freundin in Almaty verbracht hatte und nun wieder zu uns stossen wuerde. Dagmar hatte ihm einen Fahrer organisiert, der ihn direkt nach Lepsinsk bringen wuerde!! Nun war nur noch die Frage: wann wuerden sie auftauchen??
Nach einigen Stunden platzte Manfred ploetzlich der Kragen: “Mann, jetzt sitzen wir hier ewig rum und warten auf Frank. Ich find das scheisse! Ich hab keine Lust mein Zelt im Dunkeln aufzuhaben!” Dagmar meinte mehr oder minder gelassen: “aber es ist doch schoen, dass es auch die Moeglichkeit gibt, ausserhalb der Gruppe etwas zu unternehmen!” Mich erstaunte Manfreds Reaktion, da er schliesslich auch eine Extrawurst gebacken bekommt, er fliegt naemlich bereits nach der ersten Wanderung zurueck….
Kurz nach 18 Uhr waren wir alle wieder vereint. Ich liess den kurzen Brot-Stop beim Magazin in Lepsinsk ungenutzt an mir vorbeiziehen, es sollte am Tourbeginn noch einen kleinen Ort mit einem Tante-Emma-Laden geben. Doch wie sich herausstellte gab es dort weder einen Ort, geschweige denn eine Einkaufsmoeglichkeit ;-( .
Auf holprigen Feldwegen kaempften sich die beiden Busse Richtung Trekbeginn. Unser vollbeladener Luxus-Mercedes-Bus setzte immer wieder auf der Mitte des Feldweges auf. Also, alle aussteigen und die restlichen 7 Kilometer zu Fuss laufen! Nach all der Fahrerei war es viel schoener die Strecke zu Fuss zu gehen!!
Wir schaften es gerade bis zum Einbruch der Dunkelheit zu einem geeigneten “Campingplatz”. Wir stellten unsere Zelte im 1 Meter hohene Gras auf!! Wow!!
Fuer unseren Fahrer hatte die Fahrt leider kein gutes Ende genommen. Auf den letzten Metern hat er sich den Auspuff abgerissen. Auch wenn er fluchte, wirklich schlechte Laune hatte er nicht! Fuer den Schlechte-Laune-Part sorgte Manfred, der gerade entdeckt hatte, dass sich die Sohlen von seinen Wanderschuehen zu loesen begannen. Kommt uns ja gar nicht bekannt vor… . Und als dann auch noch seine Taschenlampe den Geist aufgab, verkuendete er: “Ich lass mich morgen nach Almaty zurueckfahren und versuche meinen Flug umzubuchen. Nee, jetzt habe ich echt keine Lust mehr”. Letztendlich bot ihm Marad seine Wanderschuhe an, er selbst wuerde die Tour in Turnschuhen mitmachen. Na, wenn das nicht ALL-INCLUSIVE ist!!!