03January 2005
Alles so verkrampft… um uns herum
Slow travelling
Nach der Flucht vor der Kälte sitzen wir nun in dem verträumten Nong Kiao. Nicht, dass wir jetzt viel wärmer wäre, aber doch noch um soviel, dass ich abends mit dem Kaupuzenpulli sitzen kann, ohne das es ungemütlich wird! Und sitzen, das ist hier dann auch unsere Hauptbeschäftigung. Ein beschaulicher Ort, eingerahmt von prächtigen Karstformationen, der zum Lesen und Betrachten der Geschehens am Fluss einlädt. Die meisten Traveller hier sind ohnehin nur auf der Durchreise zu dem noch eine Stunde aufwärts liegenden Dorf. Er tut sich dadurch hervor, dass es nur über den Fluss ereichbar ist und 20 Guesthouses zur Auswahl stehen. Aber unsere Zeit ist knapp und noch ein Ort muss nicht sein. Man muß nicht immer alles sehen und wie gehetzt von A über B nach C, dann noch schnell nach D und….. Die, die so ein Programm verfolgen und auch nicht gewillt sind, mal locker zu machen, sind genau die, die bei jedem außerplanmäßigen Halt des Buses (wenn es das hier überhaupt geben sollte) oder einer Panne nervös und ausfallend werden.
5 Stars for 3 Dollar
Auch wenn sie sich in Laos nicht in grossen Mengen auftauchen, so sind sie einem doch die besonders sympathischen Zeitgenossen: die anspruchsvollen Reisenden. Ich zahle hier drei Dollar für’s Zimmer und zwei Dollar für’s Zimmer und da kann man doch erwarten…
Kleines Beispiel: Ich sitze frühmorgens verträumt mit einer Tasse cafe lao und meinem Buch auf der Terasse und verfolge, wie ein Gast sein Frühstück bestellt. „One coffee with milk, but a light coffee because I can’t cope with strong coffee, stomage you know; and an omlett and a bread“. Als der Kaffee kommt, ist der Mann ganz entsetzt: „I said with milk, jesus, with milk. And I want the coffee with the bread together, you know, I always want it together. So please bring the coffee when the bread it ready.“ Nice guy, heh.
Ich weiss auch nicht was die Leute wollen. Schwallen die Bedienung mit komplizierten englischen Sätzen zu und erwarten dann, dass westliche Etikette eingehalten wird. Spätestens nach zwei Restauranbesuchen (auch der gehobenen Klasse) sollte man wissen, das die Bestellungen in Asien dann auf den Tisch kommen, wenn sie in der Küche fertig sind. Das hat zwar zur Folge, dass man selten zusammen isst bzw. der Salat nach beenden des Hauptgerichtes kommt, aber dass ist halt so.
Als dann der Kaffee mit dem Brot kommt, und der erste Schluck Kaffee genommen ist, springt der Mann entsetzt auf und flucht: „ It’ still to strong, I said I want a light coffee!!! Jesus! Can I get some hot water!!“
Er bekommt sein heisses Wasser… jedoch mit der für Asiaten schon recht forschen Bemerkung: „If the coffee is to strong, get Nescafe next time!! Coffee lao is always strong!“. Thumbs up for this courageous woman!!!!