So, morgen geben wir uns noch mal das volle Kulturprogramm und sehen uns die Tempel von Angkor an (Start: 5.00 am). Heute haben wir uns schon einmal den obligatorischen Sonnenuntergang angesehen und das laesst fuer morgen dann doch auf einiges “hoffen”. Mit uns stuermten mehrere Hundertschaften auf den schon recht heruntergelatschten Tempelberg um das Spektakel, das keines war, zu begucken. Nun gut, man kann sicherlich nicht vielmehr erwarten, wenn man sich nur einen Tag und ein bischen fuer diese imposante aber auch sehr touristische Staette Zeit nimmt. Dann heisst es, das Eindrucksvollste sehen… wie halt die meisten anderen auch. Entlegenere Tempel sehen, das waere nur mit mehr Zeit zu schaffen… aber da ist ja eh unser kleines Problem: die Zeit. Ja, das mag sich jetzt aus Euer Sicht sehr komisch anhoeren, aber zwei Monate fuer Suedostasien – schon im wesentlichen reduziert auf Kambodscha, Laos und Vietnam, das ist verdammt wenig Zeit!

Wir waeren so gerne an der ein oder anderen Stelle laenger geblieben, vor allem an so unspekakulaeren Orten wie Battambang oder Kampot. Und was man ueber den Nordosten von Kambodscha liest, klingt wirklich grossartig (Manuela and Wouter, you have to write us when you have tried the delicious black and hairy spiders!! They are supposed to eat AND taste like crabs!). Allerdings muss man noch viiiel mehr Zeit mitbringen, wenn man sich abseits der Haupt-Touri-Route und damit abseits der befestigten Strassen bewegen will.

So, was ich damit also sagen wollte: wir haben gemerkt, wir reisen momentan viel zu schnell, wollen viel zu viel sehen und schaffen es dann meist doch nur die “Sehenswuerdigkeiten” des Landes zu bereisen. Zwei Wochen Kambodscha sind viel zu wenig fuer dieses schoene Land. Drei Wochen auch nicht wirklich ausreichend, wenn man den Nordosten sehen moechte.

Nachdem wir das alles ein Weile auf uns haben wirken lassen, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir unser etwas volles Programm, ein wenig zusammenkuerzen wollen. Wir werden Kambodscha nun verlassen, mit dem Versprechen, wiederzukommen. Den Schwerpunkt wollen wir auf Laos legen. Hier wollen wir ganze vier Wochen verbringen – wenn das mit der Visumsverlaengerung klappt – und Vietnam wohl ein anderes mal besuchen (sorry, Mom… Du hat gewissenhaft alle Visa zusammengetragen und sie mir und Chris, gemeinsam mit Vater, zum Weihnachtsgeschenk gemacht). Wir wissen schon jetzt, dass die vier Wochen nicht ausreichen werden. Aber auch hier heisst es dann: nicht zuviel sehen wollen und einfach mal verweilen. Denn nur so kann man ein Land und seine Menschen ein wenig naeher kennenlernen.

Es war einfach superschade, das Angebot von zwei Schuljungs auf dem Moped auszuschlagen. Sie hatten uns gefragt, ob wir uns nicht das Umland mit ihnen anschauen moechte, den sie haetten morgen, am Sonntag, schulfrei. Wir hatten jedoch schon das Boot fuer den naechsten Tag nach Siem Reap gebucht. Vielleicht haetten wir einfach das Bootticket und einen Tag Siem Reap fuer die Jungs sausen lassen sollen!
Waehrend bei einem in vielen anderen Laendern Suedostaisen bei den klassischen I want to practice my English Bekanntschaften alle Alarmglocken schrillen, kann man sich in den laendlichen Regionen Kambodschas getrost darauf einlassen, wundervolle Erfahrungen sammeln und ein bisschen von all der Gastfreundschaft zurueckgeben, in dem man Ihnen die Chance fuer einen “englischen” Tag gibt. Dazu muss man wissen, dass hier in den Schulen noch das Prinzip Lernen-durch-wiederholen praktiziert wird – man muss hier nur vor einer Schule stehen, um das eindrucksvoll zu hoeren – und die Englischlehrer mit denen man redet, nicht gerade fluessig und verstaendlich reden.

Uebermorgen, am 8.12., geht es also weiter nach Laos, Vientiane und von dort langsam Richtung Norden. Mal sehen, ob es uns gelingt, das etwas langsamere Reisen.

Dieser Report wurde am Monday, December 6th, 2004 um 22:33 unter der Kategorie Kambodscha eingestellt. Du kannst den Kommentaren durch den RSS 2.0 feed folgen. You can leave a response, or trackback from your own site.