Kampot ist genau wie wir es uns vorgestellt hatten. Ein kleines Dorf, in dem nicht allzu viel passiert. Ein Dorf, das gerade wegen der fehlenden Sehenswuerdigkeiten einen besonderen Reiz hat. Die meisten Touris unternehmen von Kampot aus eines Ein-Tagestrip in den Bokor National Park. Nach 2 Stunden intensivstem Geholper auf einer Schlaglochpiste erreicht man einen Aussichspunkt auf ca. 1000 m Hoehe. Ein umwerfender Blick auf das Meer, vorgelagerte Inseln bis nach Vietnam sollen vielfach fuer diese Anfahrt entschaedigen. Dennoch zog es mich nicht in diesen Nationalpark. Einerseits, weiss ich, dass mir die Hin- und Rueckfahrt jeweils 2 Stunden intensivster gruener Gesichtsfarbe bescheren wuerde, andererseits interessierte mich an diesem NP vor allem der Dschungel und diesen schien man bei allen Touren nicht wirklich zu betreten. Da warte ich lieber, bis wir im Fruehling wieder in Malaysia sind und Appu in der Naehe des Taman Negara besuchen. Das ist Dschungel pur!!

Ein kurzen Moment gerieten wir allerdings beide ins Schwanken. Als wir abends von unserer ersten Bummeltour zurueckkehrten sass Nicholas, der Franzose, mit zwei supernetten Belgiern (Wouter und Manuela) zusammen. Die drei wuerden am naechsten Tag mit ihrem crazy taxi driver in den NP fahren. Wir hatten superviel Spass an diesem Abend und als Manuela immer wieder meinte You have to come with us konnten wir einfach nicht widerstehen und sagten zu!

Am naechsten Morgen, wieder ein bisschen klarer im Kopf, wurde mir klar, dass wir zu viert auf der Rueckbank sitzen wuerden!! Na, das ist sicherlich nicht der reine Spass! Irgendwas Schoenes wollte ich auf jeden Fall unternehmen, denn es war schliesslich Andeas 35. (!) Geburtstag!! Wir beschlossen – wie urspruenglich geplant – den Dschungel Dschungel sein zu lassen und uns statt dessen zwei Mopeds zu mieten und uns ein bisschen die Umgebung von Kampot anzusehen. Manuela und Wouter, die uns den ganzen Abend bearbeitet hatten, waren mit unserer Entscheidung ebenfalls gluecklich, hatten Sie beim Aufwachen doch auch die beengende Situation vor Augen gehabt .

Ein Moto-Fahrer malte uns noch schnell mit dem Finger eine Skizze in den Kies, damit wir den Weg nach Kep (nicht zu verfehlen) und Kampong Trach (schon schwieriger) finden wuerden. Wir wollten einen kleinen Umweg durch huegelige Obstplantagen nach Kampong Trach nehmen. Der Moto-Fahrer meinte “There is a sign when you have to turn left but you cannot read it, it is in Khmer!”. Hoehoe!! Daraufhin hat er uns beigebracht Phnom Bwah richtig auszusprechen, damit wuerden wir schon den richtigen Abzweig gezeigt bekommen!! Und so war es auch. Nach einer netten Tour entlang der Straende rund um Kep, sind wir etliche Kilometer auf einer dirt road durch herrlichste Landschaft gefahren um anschliessend tatsaechlich den richtigen Abzweig zu finden. Ich war richtig stolz, dass mich der alte Mann am Strassenrand verstanden hatte!! (Man sollte niemals selbst mit dem Arm in eine Richtung zeigen, wenn man nach dem Weg fragt. Sie zeigen garantiert in die gleiche Richtunbg und nicken eifrig, ohne dass sie irgendwein Wort verstanden haben. Asiatische Hoeflichkeit! Aber auch ohne Armbewegung, eine Antwort bekommt man immer, egal ob sie die gewuenschte Richtung kennen oder nicht ....

Eine wichtige Verkehrsregel muss ich der bisherigen Auflistung hinzufuegen:

e) Faehrt jemand langsameres vor einem (in unserem Fall in der Regel Fahrraeder oder schwerstbeladene Mopeds), einfach hupen, und der Fahrer zieht sein Vehikel nach rechts. Umgekehrt heisst das: sobald es hinter einem hupt (Busse, LKWs, Mopeds > 100 cc) sollte man schleunigst den Weg an den rechten, unbesfestigten Strassenrand antreten!

Nach einem phantastischen Tag sind wir ziemlich groggy in Kampot eingelaufen. Es ist schon anstrengend auf diesen 100 cc Maschinen Kilometer zu schrubben. Zur Feier des Tages haben wir im – fuer kambodschanische Verhaeltnisse unglaublich gemuetlichen (sonst ist eher Neonroehren-Romantik angesagt) – Restaurat Ta Ou direkt am Fluss Krabbe und Schrimps genossen und uns hinterher noch ein Bierchen in der Little Garden Bar gegoennt.

Im Guesthouse angekommen, tauschten wir alle unsere Erlebnisse des Tages aus, doch so richitig fit war niemand mehr und wir verzogen uns frueh in die Betten. Wouter und Manuel entschieden sich um, sie wuerden morgen mit uns ein Sammeltaxi (zu viert!! Superluxus!!) statt des Buses nach Phnom Penh nehmen. Sehr schoen mit den beiden noch ein bisschen unterwegs zu sein. Hab sie schon am ersten Abend tief in mein Herz geschlossen!

Dieser Report wurde am Monday, November 29th, 2004 um 20:43 unter der Kategorie Kambodscha eingestellt. Du kannst den Kommentaren durch den RSS 2.0 feed folgen. You can leave a response, or trackback from your own site.