Wie immer in Thailand vorzueglichst durchorganisiert, sind wir gestern von Koh Phi Phi ueber die Stationen Krabi (1x Boot) und Surat Thani (4 x Bus) und anschliessend mit der Bahn (10 Stunden im Liegewagen) in Bangkok angekommen.

Das Prinzip, das einen von der Insel an verfolgt, ist recht fazinierend. Mit der Quittung “Koh Phi Phi – Bangkok” in der Hand standen wir am Pier. Ein herrschte ein heiloses Chaos, erzeugt durch die Hunderte mehr oder weniger gut orientierten Touristen. Dazwischen 5-10 Thais, die immer wieder fragten “Where you going?”. Nach dem Vorzeigen der Quittung “Ah Krabi” wurde einem ein Sticker mit “Krabi” auf das T-Shirt geklebt. Der Wink ging nach rechts “First Boat”. Die anderen Boote, links drei nebeneinander, rechts zwei, erreichte man, indem man ueber die davorliegenden Boot lief; zum Teil ueber Plastikboxen und schmale Bootsleitern. Die Rucksaecke wurden zu meterhohen Tuermen gehaeuft.

Kurz vor Krabi kam dann wieder ein ‘lokal adivsor’, der nach Vorzeigen der Quittung einen weiteren, andersfarbigen Sticker aufklebte. Auf unserem stand handgeschrieben “train”. Am Hafen angekommen, wurden kleine Grueppchen eingeteilt und nach kurzer Wartezeit zu einem grossen Bus gebracht. Chris meinte, sie warte nur noch auf den Befehl “Train? Move, NOW!”.

In fuenf Minuten ging es dann, zum Teil in Stehen, zu dem “Hub” des lokalen Reiseveranstalters. Hier reihte man sich mit seiner Quittung in eine Schlange ein und erhielt je nach Destination einen weiteren Sticker – unserer war blau – und wie in unserem Fall: das Zugticket. Weiter ging es in 2 1/2 Stunden mit einem grossen Reisebus nach Surat Thani. Hier wurden wir an einem weiteren “Hub” ausgeladen, der schon Raststaettencharakter hatte. Man konnte Unterkuenfte reservieren, Essen kaufen, im Internet surfen oder im Buchladen stoebern. Derweil kam ein weiterer Bus mit Rucksacktouristen an. Mittlerweile tummeln sich rund 120 Touristen an diesem Ort.

Nach etwas mehr als einer Stunde ging es dann fuer uns und einer kleinen Minderheit von 5 anderen mit einem Pickup-Bus (in dem auf einer ueberdachten Ladeflaeche mit seitlichen Sitzbaenken 8 normalwuechsige Mitteleuropaer Platz finden) in 10 Minuten zu einem ‘local bus” weiter. Dieser nahm uns dann in 20 min zu unserem naechsten und letzten Ziel des Tages, dem 12 km ausserhalb von Surat Thani liegenden Bahnhof.

Das Bahnfahren ist echt zu empfehlen, kann man doch, wenn man einen Sleeper genommen hat, bis Bangkok einfach durchschlafen. Grosse Betten und wenn man sich erst mal an das Zuggeraeusch und die haeufigen Stops gewoehnt hat, perfekt.

Annaehernd ausgeschlafen folgte nun die Fahrt mit dem Tuk-Tuk, ein Moped mit angebauter Pritsche und Platz fuer zwei Leute, durch das morgendliche Bangkok zum Guesthouse bzw. der Gegend, in der es Millitrillionen davon gibt. Richtig geraten: die Gegend um die Thanon Khao San! So ein Gefaehrt hatte ich schon mal auf einem Foto gesehen, aber fuer mich Anfaenger durchaus ein Erlebnis wie Autoscooter-Beifahrer mit 10 Jahren. Chris, der abgebruehte Profi sass laessig daneben, waehrend ich mit grossen Augen das Geschehen verfolgt. So ein Tuk-Tuk ist viel gelenkiger als man denkt! Unser Fahrer manoevrierte durch Mini-Verkehrsluecken…. unglaublich!!

Wie hat Chris so schoen formuliert: die innerasiatische Reise ueber die an Touristenorten ueberall zu Hauf existierenden Reisebueros zu buchen ist “Pauschaltourismus fuer Rucksackreisende”.

Um so unverstaendlicher, dass sich ein englisches Paerchen darueber aufregte, ueber wieviel Stationen sie an ihr Endziel gebracht wurden. Klar, wenn man schon 12 Euro fuer mehr als 800 km Strecke ausgibt, dann sollte die Reise doch bitte von Koh Phi Phi bis Bangkok in einem Rutsch und im ganz persoenlichen Reisebus von statten gehen. Wir wollen alles billig, aber bitte auch wie zu Hause. Huahhh…. hallo, geht’s noch?? Wenn wir demnaechst nach Kamboscha und Laos weiterreisen, werden wir uns bestimmt gerne an den ach so bequemen Durch-Schleuse-Service erinnern .

Dieser Report wurde am Monday, November 22nd, 2004 um 18:49 unter der Kategorie Thailand eingestellt. Du kannst den Kommentaren durch den RSS 2.0 feed folgen. You can leave a response, or trackback from your own site.