Easy Travelling

Manche Dinge aendern sich einfach nicht: wie bei unserem Aufbruch aus Deutschland haben wir mal wieder wenige Stunden vor unserem Abflug im Internet die letzten Recherchen fuer das naechste Ziel getaetigt.

Thailand hatten wir “nur” als Reiseziel aufgenommen, da wir gehoert hatten, dass man hier herrlich Klettern kann. Beim Durchblaettern des Kletterfuehrers wurde uns jedoch schnell klar, dass dies nicht ganz unsere Liga ist (vorwiegend 6c+ aufwaerts). Daher hatten wir den Fuehrer gleich in Deutschland gelassen und von den wichtigsten Seiten – z.B. wie komme ich in welches Gebiet – hatte mein Vater, 3 Minuten bevor wir auf den Zug eilten, noch schnell ein paar Kopien angefertigt. Wir dachten damit kommen wir schon hin.

Uebermuedet und mit gerunzelter Stirn sassen wir nun ueber den spaerlichen Kopien und versuchten herauszufinden, ob unser Wunschgebiet nun bei Krabi oder auf Koh Phi Phi (Koh = Insel) lag. Irgendwie fehlte da eine Seite…. Wir “einigten” uns mit Hilfe des Internets auf Koh Phi Phi.

Auch in Thailand ohne Reisefuehrer unterwegs, verliessen wir uns darauf, dass die Thais – als jahrzehntelange Tourismusprofis – uns schon den richtigen Weg weisen wuerden. So war es auch! Wir hatten gerade mal den Zoll in Phuket passiert, wurden wir auch schon gefragt wohin wir wollen. Schon nach wenigen Minuten hatten wir ein Bootsticket nach Koh Phi Phi in der Tasche sowie die Info, wo wir die Bustickets zum Hafen erstehen koennen.

Drei Minibusse spaeter hatten wir den Hafen puenktlich zur Bootsabfahrt erreicht. Doch nicht nur wir! Mit uns bestiegen ca. 150 Traveller das Boot!! Auf unseren wenigen Kopien stand zu lesen, dass in der Hauptsaison (JETZT!), die Betten schon mal knapp werden koennen, man daher am besten morgens anreist. Nun gut, wir wuerden die Insel am Spatnachmittag mit einer Horde Zimmersuchender erreichen.

Bei der Ticketabgabe hatten alle Traveller einen Sticker auf ihr T-Shirt bekommen, aus dem hervorging, in welchem Hotel / Resort sie reserviert hatten bzw. ob sie – so wie wir – Freiwild fuer die Vermittler waren. Und am Pier standen sie dann schon alle mit ihren Prospekten der verschiedenen Bungalow-Anlagen. Als wir den Preis nannten, den wir zu zahlen bereit waren, verzogen sie alle vor Schmerz das Gesicht. Keinen Nerv, die einzelnen Resorts selbst abzuklappern, liessen wir uns einen Bungalow vermitteln. Klar, dass so die Nacht 100-200 Baht (1 Euro = 50 Baht) mehr kostet, in diesem Fall 800 statt 600, doch wir beschlossen uns am naechsten Morgen nach was guenstigerem umzuschauen. Dies ist eben der Preis fuer die “easy travelling”-Dienstleistungen.

Wo sind wir hier nur gelandet??

Ein junger Thai fuehrte uns und ein paar andere Traveller zum “Tropical Garden Resort”. Der Weg fuehrte durch schmal Gassen, gesaeumt von Hostels, Restaurants mit ganztaegigem DVD-Programm, Waeschereien, Internetcafes, Tattoo- und Verkaufshops, eben alles, was der Tourist so zum gluecklich sein braucht. Oh no, da haben wir uns ja in die Touristenhochburg Thailands verirrt!! So klang das irgendwie nicht in der Beschreibung des Kletterfuehrers. Doch dazu spater mehr…..

Mit Reisefuehrer haetten wir sicherlich niemals einen Fuss auf diese Insel gesetzt. Doch Fehlschlaege gehoeren eben auch zum Reisen .

Dieser Report wurde am Thursday, November 18th, 2004 um 23:02 unter der Kategorie Thailand eingestellt. Du kannst den Kommentaren durch den RSS 2.0 feed folgen. You can leave a response, or trackback from your own site.