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Zentral-Pyrenäen

Breche du Roland (NP Ordesa et Monte Perdu)


Wir sind in einem Schwung von Orpierre nach Gavarnie durchgefahren. Kurz nach 20 Uhr hatten wir unser Ziel erreicht. Das Dorf lag im Dunkeln und der eisige Wind sorgte nicht gerade für einen freundlichen Empfang. Auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit, schlotterten wir durch die Straßen. 52,00 € pro Person im Hotel? Es musste hier auch billigere Unterkünfte geben, nur wo? Wir erblickten zwei hell erleuchtete Fenster, auf dem Schild stand „Auberge L’egypte“. Ich war völlig groggy von der vielen Fahrerei und war verdammt froh, als sie meine Frage „Pouvons nous coucher ici?“ mit einem Kopfnicken beantwortetem!

Wir wollten zumindest in einem der Nationalparks eine Mehrtagestour unternehmen, allerdings ließ sich die Rundtour nicht ganz so verwirklichen wie ich Ana verstanden hatte. Wir hatten die Wahl zwischen einer 5-Tagestour (und damit evtl. keinen Besuch der anderen Nationalparks) oder einer 2-Tagesstour. Wir entschieden uns für letzteres. Die Breche du Roland ist das Highlight dieses Nationalparks. Und wenn man sich nicht sehr viel Zeit für einen Ort nehmen möchte, sieht man sich eben nur die Highlights an. Die Besteigung des Monte Perdu haben wir also auf unseren nächsten Pyrenäenaufenthalt verschoben.
Wir hatten irrsinniges Glück, als wir aufbrachen war der Himmel blitzblau und fast wolkenlos (und dieses Traumwetter blieb und die nächsten beiden Wochen erhalten!!!). Der Cirque du Gavarnie (Felsriegel) war nun erstmals bestens zu sehen.

Nach knapp vier Stunden Aufstieg durch herrliche Wiesen, ein steiles Geröllfeld und einen leicht vereisten, kaum Wasser führenden „Wasserfall“ erblickten wir die Hütte und die Breche Du Roland. Es stimmte: sie ist beeindruckend!!
Breche

Mir war es zu kalt, um die verbleibenden Stunden bis zum Abendessen in der Hütte zu verbringen. Sobald die Sonne hinter den Gipfeln verschwunden war, kroch einem die Kälte in die Knochen. Auch wenn wir am nächsten Tag für die Besteigung des Taillon (3.150m) eh durch die Breche mussten, beschloss ich, schon heute einen Blick auf die spanische Seite zu werfen. Beim Aufstieg wird es einem ja auch warm ;-) . Mom entschied sich mitzukommen. Beim Aufstieg pfiff uns der Wind um die Ohren, doch oben angekommen wurden wir belohnt. Herrlichster Ausblick und: Windstille auf der spanischen Seite! Wir suchten uns bequeme „Felssessel“ und blinzelten ausgiebig und sehr genüsslich in die untergehende Sonne.
Das Refuge „Breche du Roland“ in ca. 2550m Höhe ist eine schnucklige Berghütte nach altem Stil, nicht zu vergleichen mit den hotelartigen Hütten in den Alpen. Damit trotzdem jede Menge Leute hier nächtigen können, sind im Schlafsaal auf jeder Seite drei Stockbettetagen eingezogen. Ich würde sagen, von meiner Nasenspitze bis zum nächsten Stockwerk waren es maximal 15 cm. Beulen garantiert!

Marc, der Hüttenwirt, der vor acht Jahren Irland verlassen hat, um in Frankreich Englisch zu unterrichten, schlägt sich mit verschiedenen Jobs durch. Dies ist einer davon. Das Essen war prima – auch wenn wir seine Spezialität „Thai-Curry“ leider um einen Tag verpasst haben!! Wirklich ein sehr sympathischer Typ. Mal sehen, vielleicht begegnen wir ihm in ein paar Monaten in Laos oder Kambodscha ;-) .

Am nächsten Tag haben wir noch eine kleine Ehrenrunde gedreht: der Pfad zum Taillon ist nicht in den Karten eingezeichnet und wir hatten nicht erwartet, dass wir nach der Beschreibung unmittelbar nach dem Felsriegel abbiegen müssten. Wir haben ihn letzten Endes gefunden. Auf dem Gipfel blies ein unglaublicher Wind. Ich schoss schnell ein Panorama-Foto, dann hatte ich das sichere Gefühl, wenn ich nicht sofort Handschuhe anziehe, frieren mir die Finger ab. Doch wo sind die eigentlich? Erst als Andreas meinte, ich sehe total lustig aus, mit meiner senkrecht stehenden Zipfelmütze, machte es bei mir Klick. Ich hatte die Handschuhe in der Mütze verstaut und nun die Mütze samt Handschuhe aufgesetzt…. Wo habe ich meine Brille? Auf der Nase! Kennt man ja. Aber: Wo habe ich meine Handschuhe? Unter der aufgesetzten Mütze! Das war dann doch was neues!
PanBreche

Wir harrten so lange als möglich in der Kälte aus, um das phantastische 360° Panorama zu genießen. Außerdem zog es uns nicht wirklich zu dem 2000m Abstieg. Ich hörte meine Knie schon singen… Es zog sich wie erwartet in die Länge, doch pünktlich zum Abendessen trudelten wir in der Auberge ein!


Ein Kommentar Response zu “Zentral-Pyrenäen

  1. enzypeZoobe Says:

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    Hello my friends :)
    ;)

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